Im Einsatz: Lorenz Exenberger

Ich arbeitete bei CONCORDIA in einem multifunktionalen Zentrum mit älteren Menschen und auch mit Kindern und Jugendlichen. Den älteren Menschen versuchte ich auf die verschiedensten Arten eine interessante Beschäftigung zu bieten, oft unterhielten wir uns aber auch „nur“ den gesamten Nachmittag über Gott und die Welt. Für die Kinder bereitete ich meist schon am Vortag ein Programm vor, das vom Theaterspiel bis zum Knüpfen von Freundschaftsarmbändern alles beinhaltete. Zu Mittag lieferte ich Essen an Leute aus dem Dorf aus und auch sonst half ich mit, wo ich konnte. Ob draußen im Garten oder in der Küche, überall gab es was zu tun.

In meinem Projekt gab es eine alte Dame, mit der ich mich besonders gut verstand. Ihr Name war Nina. Eines Tages saßen wir gemeinsam vor unserem Haus und bestaunten den saftigen Petersil, der in rauen Mengen im Garten wuchs. Nina erzählte mir, dass sie gerne ein letztes Mal auf den Markt gehen würde, um dort Petersil zu verkaufen, so wie sie es in ihrer Jugend oft getan hatte. Mir gefiel diese Idee sehr gut und so fingen wir gleich am nächsten Tag damit an, den Petersil zu ernten, zu säubern und zu kleinen Bündeln zu schnüren. Am Tag darauf brachen wir schon um 5 Uhr morgens mit prall gefüllten Taschen zum Markt im Nachbardorf auf. Dort wurde ausschließlich Russisch gesprochen, ich war jedoch nur der rumänischen Sprache mächtig. Nina konnte beide Sprachen, hatte aber sowohl mit dem Gehen, als auch mit dem Sehen Schwierigkeiten. Wir ergänzten uns hervorragend und zusammen schafften wir es sogar, den gesamten Petersil (bestimmt über 50 Bündel), zu verkaufen. Das nenne ich mal Teamwork