Ein Jahr voller kleiner und großer Wunder

Meine Hauptaufgabe lag darin, Kinder und Jugendlichen in einem Nachhilfe– und Betreuungszentrum im Zentrum von Ambato bei ihren Hausaufgaben zu unterstützen und Freizeitangebote für sie zu schaffen. Ziel des Zentrums ist es präventive Arbeit gegen Kinderarbeit zu leisten und Kindern und Jugendlichen eine schulische Unterstützung zu bieten. Gleichzeitig ist das „Centro“ aber auch ein Ort, wo sie Kind sein können.

Wir beschlossen mit den Kindern und Jugendlichen des Centros einen Ausflug zu einem aufgestauten Fluss zu machen. Dort gab es Rutschen und Bademöglichkeiten sowie ein Baumhaus und einen Fußballplatz. Drei Burschen freuten sich besonders auf diesen Ausflug. Doch als der Anmeldeschluss war, kam einer der drei mit einem traurigen Gesicht zu mir und erzählte mir, sie könnten wohl doch nicht mitfahren, das Geld reiche nicht aus. Das machte mich sehr traurig, jedoch ließ sich daran nichts ändern. Einen Tag vor dem Ausflug kam er zu mir und hatte fast Tränen in den Augen als er mir erzählte, seine Mutter könnte ihnen nun doch den Ausflug zahlen. Aber es gab keine Plätze mehr im Bus.

Am Morgen warteten wir auf den Bus, als die drei Burschen mit ihren Rucksäcken kamen. Sie meinten, vielleicht fehlt ja doch jemand und es ginge sich aus, dass sie mitkommen. Tatsächlich – es fanden sich dann doch noch drei Plätze und das Strahlen der Burschen im Gesicht war unglaublich schön und so mit Freude gefüllt. Sie liefen so schnell sie konnten in den Bus hinein, angetrieben von einer großen Dankbarkeit, Erleichterung und Freude. Die spürbare Freude war unbezahlbar!