Katharina Tiran in Guatemala
Einsatzbeginn: 28.06.2017
Einsatzende: 02.11.2017
Einsatzland: Guatemala
Einsatzprojekt: Acoguate
Organisation: Guatemala Solidarität
Mein Satz zum Einsatz
Ich arbeitete sehr eng mit spannenden und starken Persönlichkeiten zusammen, die tagtäglich für ihre Rechte ein- und aufstehen, und mich durch ihre Kraft sehr inspirierten.
Meine Aufgaben im Einsatz
Regelmäßig fuhren wir in Teams von zwei Personen auf Arbeitsreisen von 2-6 Tagen, um die begleiteten Organisationen zu besuchen. Wir hatten regelmäßige Treffen, in dem sie uns über mögliche Vorfälle informierten, sowie die Möglichkeit hatten, den Wunsch auf Begleitung von konkreten Ereignissen (z. B. Gerichtsverhandlungen, Demonstrationsmärschen, usw.) an uns zu richten. Neben der internationalen Präsenz sind die Dokumentation von Vorfällen und die Verbreitung von Informationen in nationalen sowie internationalen Netzwerken wichtige Strategien, welche die Sicherheit und den Handlungsspielraum der begleiteten Organisationen erweitern.
Eine besondere Erfahrung war …
Ich arbeitete eng mit Menschen zusammen, die aufgrund des Kampfes um ihre Rechte vom Staat und ökonomisch mächtigen Akteuren kriminalisiert, bedroht und verbal und physisch angegriffen, manchmal sogar getötet werden. Die Aggression geht teilweise von MitbürgerInnen, von Großkonzernen und privaten Sicherheitsfirmen aus, die andere Interessen vertreten. Vielfacher Aggressor ist zudem aber auch der Staat. Kriminalisierung stellt in diesem Kontext eine Strategie dar, auf die staatliche Institutionen manchmal zurückgreifen, um MenschenrechtsverteidigerInnen „schweigend“ zu machen. Unter anderem begleiteten wir eine Organisation, die sich für die Anerkennung historischer Landtitel einsetzte. Von dieser Organisation wurden fünf Mitglieder unschuldig des Mordes angeklagt. Der vermehrte Besuch dieser Männer im Gefängnis sowie die Begleitung einer Gerichtsverhandlung waren spannende Erfahrungen, die mir die Auswirkungen und das Unrecht von Kriminalisierung näherbrachten.